Das Projekt

Konzept und Ziel

"erinnerungsort wien" öffnet die Bestände der Stiftung Bruno Kreisky Archiv der Öffentlichkeit: 2.000 Archivkartons, die die Tätigkeit des Diplomaten und Politikers Bruno Kreisky (1911-1990) über mehrere Jahrzehnte hinweg dokumentieren; 15.000 Fotografien, die aus der Zeit vom späten 19. bis zum Ende des 20. Jahrhunderts stammen; 1.600 Plakate und Wandzeitungen, vor allem aus dem Bereich der SPÖ; Deposita einer Reihe bekannter SozialdemokratInnen sowie das Johanna Dohnal Archiv. Bei vielen auf "erinnerungsort wien" präsentierten Dokumenten handelt es sich um bislang unbekanntes Archivmaterial.

Entlang der historischen Quellen werden Aspekte der österreichischen Zeitgeschichte nachgezeichnet. Auf diese Weise vereinigt das Internetportal anschauliches Bildmaterial mit erläuternden Texten zu wichtigen Themen der Zweiten Republik. Der ursprüngliche Fokus auf dem Zeitraum vom Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 bis zum Abschluss des österreichischen Staatsvertrages 1955 – mit Ausblick in die Geschichte der Ersten Republik und in die 1980er-Jahre – wurde 2009 mit der Darstellung der Geschichte der neuen sozialen Bewegungen in den 1970er- und 1980er-Jahren ausgeweitet. 2011 wurde aus Anlass des 100. Geburtstags von Bruno Kreisky ein weiteres Kapitel geschaffen, das Materialien aus dem Kreisky-Archiv zu politischen Partizipationsformen von Jugendlichen im 20. Jahrhundert präsentiert. 2013 entstand ein Kapitel zur Mädchenbildung anhand der Geschichte des ersten Wiener Mädchengymnasiums in der Rahlgasse, 2015 wurde die Website mit dem Kapitel „Politik Presse Partei“ um die Geschichte der Druck- und Verlagsanstalt „Vorwärts“, dem heutigen Sitz des Kreisky-Archivs, erweitert.

Als Online-Wissensbasis wird "erinnerungsort wien" erweitert durch eine Auswahlbibliographie, eine Linksammlung sowie durch die Wiedergabe von zentralen Schriftstücken wie der Moskauer Deklaration von 1943 oder dem Staatsvertrag von 1955 im Wortlaut. Die BenutzerInnenfreundlichkeit steht bei der technischen Umsetzung im Vordergrund.

Gestaltung

Diffizile historische Prozesse werden im kollektiven Gedächtnis oft zu einem einzelnen Ereignis zusammengefasst, dieses wird meist in Zusammenhang mit einem bestimmten Ort erinnert. Auf der Einstiegsseite, einer vereinfachten Karte der Stadt Wien, sind eine Reihe ausgewählter "Erinnerungsorte" markiert, die mit Personen, Handlungen, Ereignissen oder "Mythen" der Zweiten Republik verknüpft sind.

Die Orte der kollektiven Erinnerung werden auf dem Webportal gestalterisch durch ihre Straßenadresse örtlich unmittelbar zugänglich gemacht. Die historischen Ereignisse sollen damit konkret lokalisierbar und auch greifbar werden. Diese "Erinnerungsorte" symbolisieren die einzelnen Themenschwerpunkte.

Team

Remigio Gazzari, Li Gerhalter, Christiane Koch, Maria Mesner und Sonja Niederacher, Oktober 2005
Elisabeth Brandl und Johanna Zechner, April 2009
Remigio Gazzari und Johanna Zechner, Dezember 2011
Maria Steiner und Matthias Trinkaus, Mai 2015
Remigio Gazzari, Romana Haslinger, Maria Mesner und Maria Steiner; Webdesign: Gustav Graf www.gustl.at, März 2023